Historie

Die St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Neuenhausen wurde im Jahre 1668 gegründet. Dieses Datum muss nach neuestem Archivmaterial voraussichtlich noch um zwei Jahre, auf 1666 zurückdatiert werden. Seit Jahren betrachtet die Bruderschaft jedoch 1668 als ihr Gründungsjahr (das 300-jährige Jubiläum fand 1968 statt). Das Gründungsdatum wurde festgestellt anlässlich einer Recherche zur Festschrift beim 325-jährigen Jubiläum von Herrn Wilhelm Lauth im Jahr 1993.

An Jahren jung und zukunftsorientiert, so gibt sich die Neuenhausener Bruderschaft heute. Das Durchschnittsalter des jetzigen Vorstandes beläuft sich auf42 Jahre, womit Neuenhausen wohl einen der jüngsten Vorstände im Bezirksverband hat. Man erkannte rechtzeitig die Probleme der Zeit und installierte Ausschüsse, die sich mit Themen, wie "Bruderschaft" oder "Jugend" auseinandersetzen. Vom Vorstand begleitet, jedoch von den Mitgliedern getragen und erstellt, wurde in den Jahren 1991 bis 1994 ein Schützenhaus gebaut. Hier wurde für den Ort Neuenhausen eine Stätte errichtet, die allen Vereinen zu Gute kommen sollte, was aber leider durch mehrere Rechtsstreite eines Anwohners nicht in dieser Form gelang. Dennoch lässt sich die Bruderschaft durch derartige Widrigkeiten nicht von ihrem ursprünglichen Gedanken abbringen. Die Bruderschaft hatte hier die Initiative ergriffen und durch ihre Mitglieder ein Potential, mit dem ein solches Vorhaben verwirklicht werden konnte.

Ursprünglich waren die mittelalterlichen Bruderschaften reine Gebetsbruderschaften. Diese waren von ihrem Ursprung her tief religiöse Vereinigungen von Laien, die sich zum Zwecke einer besonders frommen und mildtätigen Lebensführung verbanden. Sie waren im allgemeinen einer Kirche angegliedert (eingebrüdert). Regelmäßige Andachten, Prozessionen, das feierliche Geleit verstorbener Mitbrüder, Almosenverteilung an Arme und Kranke, sowie auch gesellige Zusammenkünfte prägten das religiöse und soziale Leben der Gebetsbrüder.

Die Quellen über die Frühzeit der Bruderschaft sind spärlich. Erst ab dem Jahre 1730 liegt Archivmaterial vor. Durch die Besetzung und endgültigeAbtrennung des linken Rheinufers an Frankreich im Jahre 1795 endete auch in Neuenhausen die (gute) alte Zeit. Das protestantische Preußen, das nach dem Wiener Kongress 1815, die Rheinlande erhielt, stand den Bruderschaften und Schützenvereinen zunächst eher skeptisch gegenüber. Erst im Zuge der romantischen Rückbesinnung auf Sitten und      Gebräuche der Vorväter entstand das Interesse an Bruderschaften und Schützenvereinen wieder neu. Die Neuenhausener Bruderschaft schien sich nach der "Franzosenzeit" immer noch als reine Gebetsbruderschaft zu verstehen. Rauschende Schützenfeste sind jedenfalls noch nicht überliefert.

Einer der dicksten Posten im Hauptbuch des Jahres 1881 der Bruderschaft Neuenhausen ist die Rechnung eines Goldschmieds Schmitz für die Anfertigung einer neuen Königskrone. Eingraviert in diese Krone, die übrigens heute noch den König ziert, ist   der Satz: "Werner Köntges. Hauptbrudermeister seit 1830. Neuenhausen, 20. Januar 1668 -1881. Wie groß die Verehrung für den Brudermeister Köntges gewesen sein muss, der ein halbes Jahrhundert die Geschicke des Vereins gelenkt hat, kann man an der Tatsache ermessen, dass auch die Huldigungsrede auf den Jubilar im Hauptbuch der Bruderschaft schriftlich festgehalten wurde.

So ging die "gute alte Zeit" auch in der Bruderschaft mit einer uns heute unverständlichen Gleichförmigkeit daher.

Wenn auch die Pflege der Tradition einen hohen Stellenwert im Leben der Schützen einnimmt, so will man doch das Alte im neuen Gewande erscheinen lassen. In der heutigen Zeit sind die Aufgaben der Bruderschaft vielfältiger, der Leitgedanke    "Glaube, Sitte, Heimat" bekommt andere, zeitgemäße Werte, die es umzusetzen gilt.

Seit 1980 wird von der Bruderschaft eine Fuß-, Rad-und Buswallfahrt nach Kevelaer durchge-führt, die sich eines immer größer werdenden Zuspruchs erfreut.

Ebenfalls wird aus den Reihen der Schützen, nach selbst gewählten Themen, seit einigen Jahren ein Bruderschaftstag ausgerichtet. Auch die Betreuung alter und kranker Menschen, Zugezogener und Aussiedler gehört heute, neben vielen anderen Aktivitäten, zu den Aufgaben der Bruderschaft.

Jung und Alt versuchen in der Bruderschaft miteinander (Slogan zum 325-jährigen Jubiläum „Für- und Miteinander Zukunft gestalten“) ihre Interessen ineine gemeinsame Richtung zu leben.

Dies bringen unter anderem folgende Aktivitäten zum Ausdruck:
Sommerfreizeit für alle Jugendlichen von 6 bis 16 Jahren ( ca. 300 Teilnehmer )
Seniorenfeier für alle Mitglieder ab 60 Jahren, Einladungskreis im Jahre 2006 waren 221 Personen
Der St. Martin und der Bettelmann werden seit 1950 von Mitgliedern der Bruderschaft für alle Kinder dargestellt.
Sommerfest für alle Mitbürger jeglichen Alters
Bingoabende in den Herbst- und Wintermonaten
Wöchentliches Übungsschiessen an zwei Tagen
Teilnahme mit ca. 180 Personen am historischen Umzug anlässlich des Oktoberfestes 1997 in München.

Die Bruderschaft war und ist der Verein im Ort der immer wieder seine Ideen einbringt um Neues zu gestalten und Altes zu erhalten. So wurde auf Initiative der Bruderschaft eine Dorfsäule am  Paradeplatz errichtet.
Der Abschlussstein im Torbogen des Eingangs vom ehemaligen Kloster Welchenberg findet nach langen Irrwegen wieder seinen angestammten Platz in einem neu errichteten Torbogen am Schützenhaus.
Unmittelbare Nachbarn des Schützenhauses sind Aussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion, Rumänien und Polen. Gemeinsame Nachmittage bei Kaffee und Kuchen haben ein besseres gegenseitiges Kennen- und Verstehenlernen eingeleitet. Erste Freundschaften sind entstanden."Bruderschaft" bedeutet für die Sebastianer in Neuenhausen das Gegenteil der Parole "Jeder für sich!"

Königssilber

Noch aus ihrer Gründerzeit weist die Bruderschaft ein Königssilber auf, das ursprünglich nur aus Kette und Vogel bestand.
Der Vogel ist eine sehr schöne, in Silber getriebene Arbeit. Im Laufe der Zeit wurde das Königssilber immer schwerer und schwerer. Manche Könige ließen es sich nicht nehmen, silberne Erinnerungsplaketten zu stiften und der Kette anhängen zu lassen. Die meisten Stiftungen erfolgten im 18. Jahrhundert. Es stimmt einen froh, aber auch nachdenklich, wenn man sieht, mit welcher Liebe und welchem Verständnis die Stifter die Plaketten haben gravieren lassen. Die älteste noch vorhandene Plakette ist aus dem Jahre 1713.

Vielleicht einmalig dürfte die Tatsache sein, daß die Schützenbruderschaft in Neuenhausen bei den Krönungsfeierlichkeiten ihren Königen eine Krone aufsetzt. Auch diese ist eine frühe Stiftung. Sie ist zwar nicht so alt wie der Königsvogel, aber in einer sehr schönen Arbeit nach Art früh mittelalterlicher Herrscher-kronen gefertigt. Von Interesse dürfte auch sein, dass ein in dieser Krone befestigtes Metallband - es handelt sich vermutlich um eine Stiftung - eindeutig durch seine Beschriftung erkennen läßt, daß Werner Köntges als Hauptbrudermeister die Bruderschaft von 1830-1881 führte. Auf diesem Band ist auch die Zahl des Gründungsjahres 1668 enthalten.

               

Schützensilber der Bruderschaft

Heute mit Bruderschaftsschild, Vogel und vielen gestifteten Königsplaketten

Das Schützenhaus - ein Wunsch wurde Wirklichkeit

 

Zum Schützen gehört es auch, seine Treffsicherheit zu erproben. Dabei muss nicht jeder den Titel eines Bundes- oder Europakönigs anstreben,  ja noch nicht einmal König der Bruderschaft werden wollen. Doch um Plaketten oder Pokale zu wetteifern, macht auch Spaß.Wer diesem Brauch in den 70er und 80er Jahren in Neuenhausen nachgehen wollte, musste entweder ein Naturtalent sein, oder sich auf sein Glück verlassen. Denn eine wettkampffähige Schießsportanlage gab es nicht, so dass der Schießsport nur gering gepflegt werden konnte.Natürlich gab es Überlegungen, wie dem abzuhelfen sei.
Die städtische Gemeinschaftsgrundschule am Ort wäre ein passendes Objekt gewesen, doch es fehlte dort an geeigneten Räumlichkeiten. Und dann wurden auch noch die Saalverhältnisse im Dorf schlechter, zum Nachteil aller Ortsvereine.Am 4. Januar 1989 machten sich die Schützen dann mit einer neuen Idee vertraut, um die Belange selbst in die Hand zu nehmen:

Der Bau eines Schützenhauses mit einem Schießstand.

In diese Überlegungen kam das Angebot der Firma Rheinbraun gerade recht, den Schützen eine Wohnbaracke für das Vorhaben zur Verfügung zu stellen. Nach einer Besichtigung aber blieb nur noch das Dach übrig. Das sollte verwendet werden, der eigentliche Baukörper dann in konventioneller Bauweise entsprechend der Dachabmessung in Eigenleistung erstellt werden. Eigenleistung war dann auch das Zauberwort, das die Türen bei Bürgermeister H.G. Bernrath öffnete. Er versprach die Unterstützung der Stadt. Nun fehlte nur noch ein Architekt, den man in M. Zöllig aus Neuenhausen fand. Der aber
hatte seine Planung nach dem Dach zu richten. Und so konnte er nur einen reinen Zweckbau anbieten, der den Verantwortlichen der Stadt Grevenbroich aus städtebaulichen Gesichtspunkten nicht zusagte. Dem Bauantrag wurde in dieser Zweckbau-Version die Genehmigung versagt. In Zusammenarbeit mit dem Städtischen Planungsamt unter Federführung des Architekten M. Thomas aus Wevelinghoven wurde ein neues Schützenhaus konzipiert. Nun finden sich Benutzerfreundlichkeit und ein positives äußeres Erscheinungsbild in diesem Gebäude wieder. Schließlich konnten viele Wünsche und Ideen in das Projekt einfließen.Im Jahr 1991 war es dann soweit, der erste Spatenstich wurde von unserem leider viel zu früh verstorbenen Ehrenbrudermeister Ditmar Hoppe (25 Jahre Brudermeister) und dem damaligen Bürgermeister H.G. Bernrath vollzogen. Während der 3–jährigen Bauzeit betreute uns dann unser heutiges Vereinsmitglied Bernd Pelzer als Architekt und Bauleiter. Die baulichen Akzente des heutigen Erscheinungsbildes des Schützenhauses sind maßgeblich durch die Einbringung seiner Ideen umgesetzt worden.156 freiwillige Helfer aus der Bruderschaft errichteten das Haus in über 28.000 Arbeitsstunden. Im Oktober 1994 wurde das Gebäude feierlich mit einer Messe und einem Festakt eröffnet, nachdem zuvor alle Helfer erstmals im Haus gefeiert hatten. Wir waren zuversichtlich, dass dieses neue Haus eine Begegnungsstätte für Jung und Alt werden wird, wobei den Verantwortlichen klar war,
nicht für jeden eine Ideallösung anbieten zu können. Freude, Zufriedenheit, Gemeinsamkeit sowie das Für- und Miteinander sollten in diesen Gemäuern ihre Wurzeln finden zum Wohle unserer Dorfgemeinschaft in Neuenhausen.Aber wie so oft im Leben  kann man nicht in Frieden leben, wenn es dem Nachbarn nicht gefällt.So wurde die Freude über unser Schützenhaus sehr schnell getrübt, schon 1999 ereilte uns ein Bauordnungsverfügung der Stadt Grevenbroich, die auf Grund eines Antrages eines Nachbarn erteilt wurde. Die Gerichtsverfahren (Landgericht M.-gladbach, Verwaltungsgericht Düsseldorf sowie Oberverwaltungsgericht Münster) zogen sich bis ins Jahr 2005. Ein vorläufiges Ende fanden diese Verfahren in einem Vergleich.

Wir danken an dieser Stellerecht herzlich unserem Rechtsanwalt Cornel Hüsch aus Neuss, der selber in der Schützenlust im Neusser Regiment als Oberleutnant aktiv ist. Allen Widrigkeiten zum Trotz besteht das  Schützenhaus noch immer und wird auch weiterhin eine Begegnungsstätte von Jung und Alt in unserem Dorf bleiben.

Dorfsäule
Schon lange bestand in Neuenhausen der Wunsch, die Dorfgeschichte festzuhalten und der Bevölkerung zugänglich zu machen. Nach der von der St. Sebastianus Schützenbrüderschaft herausgegebenen Chronik, wird nun dieses Denkmal einen weiteren Beitrag dazu leisten.Die neue Dorfsäule geschaffen von dem Krefelder Künstler Peter Noever zeigt bedeutende Motive der Neuenhausener Geschichte und soll in anschaulicher Weise allen Bürgern, insbesondere auch den jüngeren, die Vergangenheit nahe bringen.Wir hoffen, daß sich diese Grünanlage im Herzen von Neuenhausen mit dem neugeschaffenen Denkmal zu einem Ort entwickelt, an dem Jung und Alt gemeinsam der Vergangenheit gedenken, um zusammen die Zukunft zu gestalten.       
Adventsfeier

Es ist seit langem eine Tradition, dass die Schützenbruderschaft ihre Mitglieder ab einem Alter von 60 Jahren, zu einer vorweihnachtlichen Seniorenfeier einlädt. Diese findet immer am Samstag vor dem ersten Advent statt. Zu früheren Zeiten im Cyriakus-Haus und heute natürlich in unserem schönen Schützenhaus.
Die Feier beginnt jeweils um 15.00 Uhr mit besinnlichen Worten unseres Präses. Im Anschluss daran gibt es Kaffee und Kuchen, wobei der Kuchen seit einigen Jahren von den Damen der Vorstandmitglieder selbst gebacken wird. Zur festlichen Ausgestaltung tritt in einem unregelmäßigen Wechsel der Pfarr-Cäcilienchor, der Quartettverein oder der Chor „New York 2000“ auf. Bevor zum Abend noch ein Imbiss gereicht wird, bekommen alle Mitglieder, die einen runden Geburtstag, in dem jeweiligen Jahr hatten oder noch haben ein Geschenk überreicht.Der Einladungskreis liegt seit einigen Jahren bei über 200 Personen.Die komplette Bedienung wird an diesem Tag vom Vorstand durchgeführt.

Ferienfreizeit

„Sommerspaß“ in NeuenhausenIm Jahre 2002 hatte die Pfarre St. Cyriakus die Idee eine Ferienfreizeit für Neuenhausen zu organisieren. Unter großer Beteiligung der Bruderschaftsmitglieder wurde dieser Idee Leben eingehaucht.Im darauf folgenden Jahr konnte seitens der Kirche leider kein Mitarbeiter für Planung und Durchführung zur Verfügung gestellt werden. Durch den Fortgang des damaligen Gemeindereferenten bestand in Neuenhausen akuter Handlungsbedarf.In einer Klausurtagung des Vorstandes in Steinfeld (Eifel) wurden im März 2003 die Weichen für die Ferienfreizeit gestellt. Man kam zu dem Entschluss, dass die Kinder- und Jugendarbeit für einen aufstrebenden Ort wie Neuenhausen eine wichtige Aufgabe darstellt.Der Auftrag war eindeutig und lautete Fortführung und Organisation der Ferienfreizeit unter Leitung der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Neuenhausen. Mit erheblichem Planungsaufwand und vielen tatkräftigen Helfern wird seitdem ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt, bei dem der Spaßfaktor groß geschrieben wird. Mit einem Mix aus Erholung, Sport und Abenteuer wird gute Laune garantiert. Die Teilnahme ist natürlich nicht nur auf unsere Edelknaben oder Bruderschaftsmitglieder begrenzt. Es werden alle Jungs und Mädels im Alter von 6 bis 16 Jahren angesprochen, die ihre Ferienzeit so attraktiv wie möglich gestalten wollen. Auch legen wir großen Wert darauf, dass sich unser Sommerspaß–Programm über die gesamte Ferienzeit erstreckt, um möglichst viele Kinder zu erreichen.Unser Programm lässt keine Wünsche offen. Angeboten wird unter anderem ein Zeltlager in der Eifel. Bei bestem Wetter und optimalen Bedingungen vor Ort können erlebnisreiche Tage mit vielen Abenteuern verbracht werden. Die weiteren Veranstaltungen liegen ebenfalls hoch im Kurs. Sei es bei einer Paddeltour auf der Niers, ein Besuch der Karl May–Festspiele in Elspe oder dem Basteln und Bauen im Haus Welchenberg, einer sozialtherapeutischen Einrichtung in Neuenhausen. Auch ein Schnupperkurs für Taucher und Tennisspieler liegen voll im Trend und beim Minigolfturnier bekommen die besten Spieler einen Pokal. Eines der Highlights ist jedoch unumstritten unser großes Seifenkistenrennen. Hier werden die Besten jeder Altersklasse für ihre tollkühnen Fahrten mit Pokalen und Geschenken geehrt. Nicht nur die Kids haben dort ihren Spaß, sondern ach viele Neuenhausener, die den ganzen Tag die Rennstrecke an der Willibrordusstraße säumen und für gute Stimmung sorgen. Der Sommerspaß bei uns in Neuenhausen zeigt,
was wir als Bruderschaft alles leisten können. Es wird sich nicht nur darauf beschränkt Schützenfeste zu feiern und Umzüge zu organisieren, sondern wir engagieren uns voll im sozialen und karitativen Bereich.Der Leitsatz der dahinter steht, ist weder altertümlich noch weltfremd. Er muss nur mit Leben gefüllt werden. Wir als Sebastianer aus Neuenhausen wollen mit unserer Ferienaktion insbesondere dem Begriff „Heimat“ Leben einhauchen. Denn das Kennenlernen und das Miteinander ist Grundlage für das friedliche Zusammenleben und die Akzeptanz von Tradition und Kultur innerhalb unseres Ortes.

Wallfahrt nach Kevelaer
Die Geburtsstunde der Kevelaer-Wallfahrt war der Königsehrenabend im Jahre 1981. In geselliger Runde beschlossen einige Bruderschaftsmitglieder eine Fußwallfahrt nach Kevelaer zu organisieren. Schon im gleichen Jahr machte sich die erste Pilgergruppe aus Neuenhausen auf den Weg zum bekannten Marienwallfahrtsort.Bevor es jedoch losgehen konnte waren viele Vorbereitungen nötig. Man entschied sich für eine Route, die an einem Wochenende zu bewältigen war. Mit einer Übernachtung am Samstagabend in Wankum und am Sonntag vom Pilgerziel aus mit dem Bus zurück nach Neuenhausen. Viele Vortouren mit Auto, Rad und Wegbegehungen waren in den ersten Jahren erforderlich, bis die heutige Strecke mit ihren Einkehrmöglichkeiten feststand Der Wallfahrtsweg erstreckt sich über Bedburdyck, Steinforth und Liedberg wo eine Frühstücksrast eingelegt wird. Entlang der Niers erreicht man dann nach 32 Kilometern in Süchteln das Mittagsziel. Das Ende des Pilgertages ist erreicht, wenn nach 52 Kilometern die Pfarrkirche in Wankum in Sicht ist. Am Sonntag macht sich die Pilgergruppe bereits um 6.00 Uhr wieder auf den Weg, um über Straelen nach Walbeck zu gelangen. Nach einem Frühstück erreicht man dann nach einem 24 Kilometer langen Marsch endlich das Ziel. -Den Marktplatz in Kevelaer-. Dort werden die Fußpilger dann von den Omnibus- und Fahrradpilgern in Empfang genommen. Sind die Fahrradpilger erst Ende der 80er Jahre hinzugekommen, so gab es die Buspilger schon von Beginn an.Es ist stets ein besonderes Bild, wenn sich alle Pilgergruppen am Sonntagmorgen vor der Messe auf dem Rathausparkplatz in Kevelaer treffen und wenn etwa 150 Pfarrangehörige gemeinsam zum Gnadenbild der „Trösterin der Betrübten“ ziehen. Seit 1982 feiert die Pfarre die heilige Messe für die Lebenden und Verstorbenen in der Kerzenkapelle. Dort segnet der Präses jedes Jahr eine von den Fußpilgern gestiftete Wallfahrtskerze. Sie nimmt in St. Cyriakus am Marien-Altar einen Ehrenplatz ein .Die beiden Fußwallfahrtstage sowie der gemeinsame Sonntag mit allen Pilgergruppen sind für alle Beteiligten ein tiefes Erlebnis. Das kameradschaftliche Verhältnis in der Gruppe ist stets groß, weil man gemeinsam auf dem Weg ist, weil man gemeinsam alle Strapazen durchsteht. Beten und singen machen eine Wallfahrt nicht alleine aus. Sehr schnell findet der Pilger zur Ruhe, zur inneren Ausgeglichenheit und kann vom Alltagsstress abschalten Im Jahre 2005 konnte man voller Stolz auf eine 25-jährige Tradition der Fußpilgerwallfahrt nach Kevelaer zurückblicken. Mit einer Jubiläumsveranstaltung im Schützenhaus und einem Gottesdienst in der heimischen Pfarrkirche wurde dieses Ereignis gebührend gefeiert. Die Messe wurde von keinem geringeren als Bundespräses Dr. Heiner Koch zelibriert , damals noch Prälat und heute Weihbischof. Die Hoffnung der Pilger auch in Zukunft noch viele Jahre miteinander den teils beschwerlichen Weg nach Kevelaer zu bewältigen, wird durch immer neue und junge Teilnehmer genährt. Man ist fest im Glauben, dass die Wallfahrt, ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Bus auch weiterhin ein fester Bestandteil im Vereins- und Pfarrleben bleiben wird. Neuenhausener Pilger nach der Frühstücksrast am Samstagmorgen.